NIXEN 1951 – WIEDERGRÜNDUNG
Nach dem Krieg war an die Aufnahme des Trainingsbetriebes noch lange nicht zu denken. Die Alliierten hatten das Versammlungsverbot erlassen. Der Sport wurde kommunal verwaltet und geregelt. Als sich 1948 die Trennung zwischen den Westsektoren und dem Ostsektor vollzog, begann die Reaktivierung der Berliner Sportvereine. Im Sommer 1951 machte eine ehemalige Nixe mit einem Aufruf im „Abend“, dem sieben ehemalige Mitglieder folgten, einen ersten Schritt zur Wiedergründung des Vereines.
In einer außerordentlichen Versammlung am 15. November 1951 im Cafe Kurfürstendamm, bei der immerhin 30 ehemalige Nixen anwesend waren, wurde die Wieder¬gründung beschlossen und ein aktionsfähiger Vorstand gewählt.
Dem Verein wurde ein Trainingsabend in der Schwimmhalle Krumme Straße bewillig. Erneut begann ein Neuaufbau mit Jugendarbeit und Nachwuchsförderung. 1953 hatte der Verein bereits wieder ca. 300 Mitglieder; die Beteiligung an Wettkämpfen blieb in den ersten Jahren jedoch gering.
NIXEN 1955 – 1972 ERFOLGSJAHRE
1955 übernahm Ina Peiffer, selber seit den 30er Jahre eine Nixe, die Vereinsführung und die sportliche Leitung. Ina Peiffer hatte als junge Schwimmerin das erfolgreiche Nixen-Training kennen gelernt; diese Erfahrungen auf sportlichem Gebiet weiter zu vermitteln, wurde für sie zu einer Lebensaufgabe, die sie mit enormer Intensität und nicht zu erschütternder Begeisterung erfüllte. Bei einigen Schwimmerinnen mit der entsprechenden sportlichen Veranlagung zeigten sich durch das eiserne Training bald erste Erfolge.
Nachdem 1962 Käte Buding-Knuth den Vorsitz des Vereins und die Geschäftsstelle übernahm, wurde Ina Peiffer spürbar entlastet und konnte sich noch intensiver den sportlichen Belangen widmen. Das wiederum hatte zur Folge, dass der Nixenstern wieder erstrahlen konnte.
Schon 1960 gelang es erstmals, den Silbernen Bären, die begehrte Trophäe des wichtigsten Berliner Mannschaftskampfes, zu gewinnen. Unter Ina Peiffers Leitung errangen die Nixen 5 Norddeutsche Staffelmeisterschaften, 1958 und 1963 wurden die Nixen Deutsche Schüler-Mannschaftsmeister, 1961 Deutsche Jugendmannschaftsmeister. Auch in die Deutsche Nationalmannschaft und zu Jugend-Länderkämpfen wurden in den Jahren 1958 bis 1968 mehrmals Nixen berufen. 1968 waren wir bei den Berliner Jahrgangsmeisterschaften zum 10. Mal in ununterbrochener Reihenfolge bester Verein in der Mädchenwertung.
Eins der größten Talente, die Ina Peiffer trainierte, war Marlies Eister, ständiges Mitglied der Nationalmannschaft. Bei der Ehrung für verdiente Sportler im März 1970, die der Senat vornahm, wurde Marlies als einzige Berliner Schwimmerin als Jahrgangsmeisterin über 100 m Brust und 200 m Lagen geehrt. Marlies zog nach Saarbrücken in die DSV-Schule „Max Ritter“, um nunmehr unter Bundestrainer Horst Planert zu trainieren. Aber die sportlichen und schulischen Anforderungen überschritten ihre Kräfte und so gab sie letztlich die Sportkarriere auf, obwohl die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1972 durchaus möglich gewesen wäre.
Ina Peiffer beendete nach 15 Jahren unermüdlichen Einsatzes ihre Tätigkeit im Verein. Ihr folgten als sportliche Leiterinnen Karin Helbig, Gerda Eister und Hildegard Langmann. Im 75. Jubiläumsjahr 1968 übernahm Gerda Eister das Amt der 1. Vorsitzenden und leitete den Verein vier Jahre gut und sicher.